Die im Folgenden beschriebenen Grundannahmen und Einstellmöglichkeiten finden Sie im Excel-Finanzplan-Tool auf dem Blatt „Annahmen“. An dieser Stelle gehen wir zunächst lediglich auf die Annahmen ein, die für das gesamte Finanzmodell relevant sind und zu denen später keine weiteren Angaben auf anderen Blättern gemacht werden müssen. Individuelle Vorgaben (z.B. zu den Personalkosten, Steuern oder auch zur Finanzierung) werden bei den jeweiligen thematischen Abschnitten später im Rahmen dieser Anleitung erläutert. Zu ihrer Orientierung sind direkte Links zu den entsprechenden Kapiteln eingefügt, so dass Sie bei Bedarf bequem zu den relevanten Abschnitten springen können.
Hier werden allgemeine Daten und Informationen für die Planung vorgegeben. Viele dieser Eingaben sind auf andere Blätter verknüpft und dienen dort der Übersicht und Information. Selbsterklärende Eingabefelder, wie bspw. "Firmenname", "Datum der letzten Aktualisierung" etc., werden an dieser Stelle nicht explizit erwähnt bzw. erläutert, sollten aber dennoch von ihnen ausgefüllt werden.
Planen Sie in einer beliebigen Währung. Dazu geben Sie die entsprechende dreistellige Währungsabkürzung (nach ISO 4217) in das entsprechende Feld ein. Beispiele sind: CHF für Schweizer Franken, EUR für Euro, USD für US-Dollar, GBP für Britisches Pfund etc. Eine Übersicht mit allen gängigen internationalen Kürzeln finden Sie bspw. unter:
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![]() | Wahl der Werteinheit |
![]() | Startdatum und Modelllaufzeit |
Das Startdatum kann frei gewählt werden, muss aber der 1. Tag eines Monats sein (Hinweis: Andere Eingaben sind nicht möglich => Fehlermeldung aufgrund einer Gültigkeitsprüfung). Die Zeitplanung des gesamten Modells arbeitet relativ, d.h. Sie können auch im Nachhinein z.B. das Startdatum verändern. Dabei passen sich nicht nur die Datums-/Monatsangaben auf jedem Blatt oben entsprechend an, auch die geplanten Umsätze, Kosten etc. werden entsprechend zeitlich verschoben, da diese ja in den gleichen Zellen bleiben. Somit bleiben Sie relativ flexibel auch wenn sich ihr Projekt z.B. um einen oder zwei Monate verzögert. Bedenken Sie aber, dass ihre Eingaben dann nicht mehr zwangsläufig stimmen müssen, da ja nur die Daten verändert wurden. Beginnt ihr Modell bspw. im Januar und Sie haben einen bestimmten Mitarbeiter erstmalig für Mai vorgesehen, steht bei einer zweimonatigen Verzögerung dieser anschließend in der Spalte Juli. Das Ende des Geschäftsjahres kann frei gewählt werden und kann vom Kalenderjahr abweichen. Achten Sie in diesem Fall stets auf die genaue Differenzierung bei den Beschriftungen bzw. Angaben wenn unterschieden wird zwischen Geschäftsjahr (=GJ = FY (fiscal year)) und Jahr (= Kalenderjahr = KJ). Auch auf den Übersichtsblättern (insbesondere Blätter „Übersicht 02“ bis „Übersicht 04“) werden die Erfolgsrechnung, die Liquiditätsübersicht und die Bilanz für die jeweiligen Geschäfts- (nicht Kalender-) jahre angezeigt. Fazit: Wird bei "Letzter Monat des Geschäftsjahres" Dezember ausgewählt, dann sind Geschäfts- und Kalenderjahr identisch! Startdatum der Planung und Start des Geschäftsjahres müssen nicht identisch sein. Sofern die Planung nicht im ersten Monat des Geschäftsjahres beginnt, erfolgt im ersten Jahr die Darstellung eines Rumpfgeschäftsjahres (= weniger als 12 Monate). Für die Zeit danach können zusätzliche volle Jahre geplant werden (bis zu 4 weitere zusätzlich zum Rumpfgeschäftsjahr, d.h. bei Modellbeginn zum ersten Monat des Geschäftsjahres sind max. 5 volle Jahre planbar). Die Länge ihres Planungsmodells können Sie auch im Nachhinein noch verkürzen ohne dass andere Eingaben gelöscht werden müssen. Über das Modell-Laufzeitflag (siehe Zeile 6 auf dem Blatt "Timing") werden nur die relevanten Werte berechnet bzw. dargestellt.
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Die Grundannahmen und Vorgaben zu diesem Bereich werden im Abschnitt Personalplanung erläutert.
Die Grundannahmen und Vorgaben zu diesem Bereich werden im Abschnitt Finanzierung erläutert.
Bei den Zahlungszielen werden Vorgaben eingestellt, die Einfluss auf die Liquiditätsplanung haben, d.h. wann Zahlen die Kunden/Patienten/Krankenkassen (Debitoren) ihre Rechnungen tatsächlich und wann zahlt das Spital die Rechnungen seiner Lieferanten (Kreditoren). Im Planungsmodell wird davon ausgegangen, dass innerhalb eines Zeitraums von vier Monaten alle Lieferantenrechnungen beglichen und alle Kundenforderungen realisiert werden können. Die üblichen Zahlungsausfälle, finden an anderer Stelle innerhalb der Planung Berücksichtigung.
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Die Grundannahmen und Vorgaben zu diesem Bereich werden im Abschnitt Steuern vom Einkommen und Ertrag bzw. im Kapitel Umsatzsteuer erläutert.
Die Eröffnungsbilanz ist nur für bestehende Spitäler/Unternehmen auszufüllen. Bei Planungen ohne Historie lassen Sie alle Eingabefelder in dieser Sektion leer (oder Nullwerte). Sie können in diesem Fall die folgenden Ausführungen überspringen. Für bestehende Spitäler/Unternehmen besteht die Möglichkeit eine vereinfachte Startbilanz zum Modellstartzeitpunkt einzugeben. Dabei können folgende Positionen Der folgende Screenshot zeigt, welche Positionen auf dem Blatt „Annahmen“ vorgegeben werden können: Hinweis: Die Eröffnungsbilanz muss immer aufgehen (Aktiven = Passiven). Eine entsprechende Fehlerkontrolle ist im Modell enthalten. Für den Abbau der Forderungen und Verbindlichkeiten aus LuL kann jeweils eingegeben werden, über wie viele Monate diese gleichmäßig abgebaut werden sollen. Für die einzelnen Positionen des bestehenden Anlagevermögens (jeweiliger Nettobuchwert zum Modellstartzeitpunkt) müssen zusätzlich noch die jeweilige Restnutzungsdauer im Blatt "Invest+Abschreibungen" eingegeben werden, damit die Abschreibungen korrekt berechnet werden. Einen Hinweis in welcher Zeile dies jeweils einzugeben ist, sehen Sie hinter den einzelnen Positionen auf dem Blatt "Annahmen". Bei den Rückstellungen ist zu unterscheiden zwischen zwei Positionen. Zum einen besteht die Möglichkeit einen Tarifausgleich zu planen. Detaillierte Hinweise zu dieser Planungsfunktionalität finden Sie im Kapitel "Sonstige Planungsannahmen". Zum anderen können Sie die Höhe ihrer "normalen" Rückstellungen zum Planungsstart hier in der Eröffnungsbilanz vorgeben. Die Position "Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern/Aktionären" wird auch genutzt, sofern zukünftige Ausschüttungen/Dividenden nicht liquiditätswirksam verbucht werden sollen. Nähere Informationen dazu finden Sie im nächsten Abschnitt Ausschüttungen/Dividenden. Schließlich besteht die Möglichkeit in der Eröffnungsbilanz die Höhe der bestehenden langfristigen Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten vorgeben zu können. Im Rahmen der Planung müssen dann zusätzlich die zukünftigen Tilgungs- und Zinszahlungen auf dem Blatt „Finanzierung“ manuell geplant werden. |
Hierunter fallen verschiedene Einstellmöglichkeiten und Vorgaben, die thematisch nicht zu den anderen bereits erläuterten Bereiche auf dem Blatt "Annahmen" passen. Dazu zählen derzeit Vorgaben für den Guthabenzins sowie Einstellungen bezüglich etwaiger Gewinnausschüttungen bzw. Dividendenzahlungen.
![]() | Ausschüttungen / Dividenden |
Hier kann die Planung von (Gewinn-)Ausschüttungen / Dividendenzahlungen aktiviert bzw. deaktiviert werden. Sofern "Ausschüttungen berücksichtigen" ausgewählt wurde, kann ein Ausschüttungszeitpunkt (Monat) im Folgegeschäftsjahr vorgegeben werden (siehe letzte Zeile im Screenshot unten). Standard - Ausschüttungen liquiditätswirksam Bei der Standardeinstellung "liquiditätswirksam" führen die Ausschüttungen bzw. Dividendenzahlungen direkt im angegebenen Monat zu Auszahlungen. Sollte zu diesem Zeitpunkt nicht genügend Liquidität vorhanden sein, erscheint automatisch ein Warnhinweis. Die Höhe der jeweiligen Ausschüttungsbeträge muss manuell auf dem Blatt „Finanzierung“ (ganz unten) geplant werden. Dabei ist der in den Annahmen vorgegebene Monat bereits formatmäßig gekennzeichnet (nicht schraffierte Eingabezelle). Die Berechnungsformeln sind so ausgelegt, dass Werte in den schraffierten Zellen nicht berücksichtigt werden. Die maximale Höhe der Gewinnausschüttungen ist von zwei verschiedenen Bedingungen abhängig: 1. Höhe der kumulierten Gewinnvorträge zum Ausschüttungszeitpunkt und 2. Vorhandene Liquidität zum Ausschüttungszeitpunkt. Beide Maximalwerte werden direkt oberhalb der Eingabezelle zur Orientierung automatisch ausgegeben, so dass eine manuelle Ausschüttungsplanung leicht umsetzbar ist. Sollte eine der Grenzen nach Eingabe des von ihnen gewünschten Ausschüttungsbetrages überschritten werden, so erhalten Sei eine Hinweismeldung. Im obigen Screenshot-Beispiel beträgt der maximal ausschüttungsfähige Betrag CHF 5.386.377 (kumulierte Gewinnvorträge zu diesem Zeitpunkt), obwohl die vorhandene Liquidität zu diesem Zeitpunkt mit CHF 9.443.457 größer ist. Da der Eingabewert (CHF 6.000.000) den Maximalbetrag überschreitet wird eine Hinweismeldung ausgegeben. In diesem speziellen Fall kommt es nicht zu einem Modellfehler (z.B. Cash < 0), da ja genügend Geld vorhanden ist. Variante - Ausschüttungen nicht liquiditätswirksam Im Gegensatz zur oben beschriebenen Standardfunktionsweise sind Ausschüttungen bzw. Dividendenzahlungen bei Wahl der Einstellung "Verbindlichkeit" (siehe Screenshot unten) nicht liquiditätswirksam. Statt eines Zahlungsmittelabflusses werden diese als Verbindlichkeit gegen Gesellschafter/Aktionäre gebucht. Diese Position ist ebenfalls in der Startbilanz vorhanden und die Auflösung dieser Verbindlichkeiten kann auf dem Blatt "Finanzierung" erfolgen. Der Zeilenbereich wo Sie die entsprechenden Planzeilen auf dem Blatt "Finanzierung" finden, wird im Abschnitt Startbilanz hinter dem Eingabefeld "Verbindlichkeit gegen Gesellschafter/Aktionäre" angezeigt. Auf diese Weise können Sie den Zahlungsmittelabfluss für die Ausschüttungen auf einen späteren Zeitpunkt, wenn genügend Liquidität vorhanden ist, verschieben, diesen aber bereits vorher als Verbindlichkeit berücksichtigen. Sofern Sie die Ausschüttungen zunächst nicht liquiditätswirksam als Verbindlichkeit gegenüber den Gesellschaftern/Aktionären planen, haben Sie die Möglichkeit, ganz unten auf dem Blatt "Finanzierung" die damit zusammenhängenden Zinszahlungen und auch den Abbau der Verbindlichkeiten im Detail zu planen (siehe Screenshot unten). Es empfiehlt sich, insbesondere die Tilgung/Rückzahlung der Gesellschafterdarlehen erst gegen Ende der Planung vorzunehmen, da dann besser abgeschätzt werden kann, zu welchem Zeitpunkt wie viel Liquidität zum Abbau der Verbindlichkeiten und damit für Auszahlungen an die Gesellschafter/Aktionäre zur Verfügung steht (Feinsteuerung wird so möglich ohne die Gefahr einer Unterdeckung (= Cash < 0)). Die Zinsberechnung kann auf "automatisch" eingestellt werden. In diesem Fall müssen Sie lediglich einen Prozentsatz (per annum) vorgeben. Die Zinsberechnung erfolgt dann in jeder Periode automatisch in Abhängigkeit vom jeweiligen Darlehensstand. Wird die manuelle Zinseingabe gewählt, können (müssen) beliebige Werte in den gewünschten Perioden eingegeben werden. Die im Screenshot sichtbare Schraffur der Eingabezellen verschwindet in diesem Fall. |